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Ingo Ortner @ the Lounge

Anni Dabernig: Eine Frau für alle Töne
Kleine Zeitung, Kärntnerin des Tages, 2017

Dass man einem Menschen mit solch einer sprühenden Lebensfreude begegnet, hat Seltenheitswert. Anni Dabernig aus Kötschach-Mauthen ist solch ein Mensch und diese Kraft und Energie, die sie ausstrahlt, verdankt die 86-Jährige einem Musikinstrument: der Orgel. "Sie war mein Leben und ist es bis heute geblieben", sagt sie.

Seit 75 Jahren ist sie nun bereits als Organistin in den Pfarren Kötschach und Mauthen tätig, ein Gottesgeschenk sei das, meint sie und sie möchte keine Sekunde davon missen, auch nicht die Opfer, die sie dafür gebracht habe. Etwa das frühe Aufstehen oder die Kälte bei den Messen in den Wintermonaten. "Manchmal waren meine Finger ganz steif. Aber zu Ehren Gottes habe ich alles gerne getan, es war das Charisma meines Lebens."

Wenn man an den Beginn dieser Leidenschaft kommen will, muss man im Lebensbuch der Anni Dabernig weit nach vorne blättern, an die Begegnung mit dem Servitenpater Magnus M. Herbst als sie zehn Jahre alt war. "Das hat mich so beeindruckt, dass ich unbedingt bei ihm das Harmoniumspiel erlernen wollte. Ich bin so lange hartnäckig geblieben, bis es mir meine Mutter schließlich erlaubte. Als ich in die erste Unterrichtsstunde gehen durfte, war das für mich ein Stück Himmel", erinnert sich die Kärntnerin.

Heimatverbunden
Das war im Mai 1942. Am 20. September desselben Jahres durfte sie bereits in der Kirche spielen, damals noch auf dem Harmonium. "An die Orgel durfte ich erst ein Jahr später. Ich habe jeden Tag geübt und meine Mutter hat mich begleitet, um die Orgel aufzuziehen." 1946 ging es dann in die Lehrerbildungsanstalt nach Klagenfurt. Vom Rat der Professoren, anschließend ein Orgelstudium in Wien zu absolvieren, wollte sie aber nichts wissen. "Ich war so heimatverbunden und wollte zu meinen Eltern, nicht in die Stadt."

Eine Entscheidung, für die sie noch heute dankbar ist. Ab 1955 unterrichtete Dabernig an der Hauptschule in Kötschach-Mauthen, gründete eine Mädchengruppe, mit der sie 27 Jahre lang jede Frühmesse am Sonntag musikalisch begleitete. Durch einen Zufall lernte sie 1979 den Franziskanerpater Richard kennen, von dem sie unbedingt Orgelunterricht erhalten wollte. "Er hat gesagt, ich sei zu alt dafür. Aber von diesem 'Kompliment' ließ ich mich nicht abschrecken", sagt sie und lacht dabei. "Bis heute sind wir beste Freunde."

Aber der schönste Abschnitt ihres Lebens kam mit ihrer Pensionierung 1990. "Da habe ich mich sofort in Villach zum Orgelstudium bei Helmuth Luksch und Orthulf Prunner angemeldet." Sieben Jahre später schloss sie die Orgelprüfung im Dom zu Klagenfurt mit Auszeichnung ab und erfüllte sich einen Lebenstraum: "Ich ließ mir eine mechanische Hausorgel bauen, die in dreiwöchiger Arbeit bei mir zu Hause aufgestellt wurde. Hier übe ich täglich und freue mich über diesen Schatz."


3. Reihe stehend
Rettl Gottfried, Heher Johann, Frank Alfred, Webhofer Heinz, Knoflach Karl, Pichler Ulrich, Langer Siegfried, Türk Walter, Martin Josef, Kristler Arnold, Güttersberger Heimo, Wald Walter

2. Reihe stehend
Presslauer Erich, Ortner Arnold, Krumlacher Werner, Pfeiffer Erwin, Mörtl Josef, Hoschek Willi, Bachmann Adolf, Kogler Adolf, Unterlass Werner, Stofaneller Herbert, Kristler Siegfried, Glasauer Rudolf

1. Reihe sitzend
Primas Albert, Triebnig Eduard, Dabernig Anni, Kögl Rudolf, Kostner Hermann, Salcher Johann, Kollmitzer Karl


Schulklasse Kötschach-Mauthen, 1956


Fr. Anni Dabernig ist am 30. Juli 2023 im 93. Lebensjahr verstorben.

Eine kleine musikalische Hommage (Video 3:20)
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KLEINE, Sie entlockt der Orgel seit 75 Jahren schönste Töne Weiterlesen




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Ingo Ortner | T +43 699 12647680 | info@bergsteigerdorf-mauthen.at



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Bergsteigerdorf Mauthen, 2024-04-25
Weitwandern in den Südalpen: Karnischer Höhenweg • KHW 403
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